28.06.2018

​Vom Frühling zum Sommer – Unsere ersten Monate solidarisches Gemüse

Von dem großen Glück und Genuss unseres ersten Gemüses Anfang April haben wir bereits berichtet. Aber wir ging es danach weiter? Welche Erfolge haben wir erlebt? Welche Steine (oder Hagelkörner) mussten wir aus dem Weg räumen? Und was hat das Wetter mit unseren Lebensmitteln zu tun? Gerne möchten wir heute ein wenig mehr von den ersten zwei Monaten mit feinstem solidarischen Krefelder Gemüse berichten.

​Gemüse-Genüsse

Inzwischen war und ist die Bandbreite an Köstlichkeiten, die es in unseren Küchen zu verkochen gilt, ziemlich groß. Rote Beete, Kohlrabi, Mangold, Pilze, Spinat, Salat-Variationen, Radieschen, Kräuter – um nur Einiges zu nennen – sowie die ersten kleinen Zucchinis und Gurken. Mit dabei auch einige Herausforderungen: Was mache ich aus Stielmus? (Schmeckt super unter Kartoffelpüree oder als Puffer). Was bitte ist Zitronenverbene und wofür nutze ich sie? (Großartig als Tee oder Limonade, passt aber ebenfalls gut in asiatische Gerichte). Wir haben gelernt, Mengen einzuschätzen und auf die richtige Lagerung zu achten – alles ist spannend und aufregend, vieles noch eine Herausforderung, die wir aber gerne annehmen!

Der Acker

Die Sonne und der Hagel: Auch wenn es uns allen sicherlich immer schon bewusst war – manchen sehr präsent, anderen vielleicht eher unterbewusst – lernen wir durch unsere Solawi vor allem auch eins: die Qualität unseres Essens hängt, neben jeder Menge Arbeitskraft seitens der Gärtner, maßgeblich vom Wetter ab. Nach der ersten Schwierigkeit, der problematischen Bestellung des Ackers durch die kräftigen Niederschläge verbunden mit der lang anhaltenden Kälte (immerhin hatten wir den kältesten Frühlingsanfang seit Beginn der Wetteraufzeichnung) gab die Sonne danach Vollgas und wir wurden mit ganz viel frischem Grün belohnt.

Dennoch verzögerte sich unsere erste Ernte etwas, da die Kulturen in den Folientunneln einige Wochen im Rückstand waren und der Acker erst später als geplant bepflanzt werden konnte. Und dann, als wir grade dachten, Frühling und Sonne würden es gut mit uns meinen, ereilte uns auch noch der Sturm und Hagelschauer vor knapp drei Wochen. Nach dem ersten großen Schock war zwar klar, dass der Schaden zum Glück nicht so groß war, wie es zu Anfang schien, dennoch müssen wir mit ca. 10% Ernteausfall auf dem Acker rechnen. Aber auch das gehört dazu! Aktuell blüht und grünt es, sowohl auf dem Acker als auch in den Tunneln und es ist toll, den Kulturen beim wachsen zuzusehen. Und all dies führt auch dazu, dass man sich morgens beim ersten Blick aus dem Fenster nicht nur die Kleider- oder Regenschirmfrage stellt, sondern vor allem auch: Was bedeutet das Wetter heute für unser Gemüse?

​Die Depots

An das ganze wunderbare Gemüse kämen wir natürlich gar nicht, wenn es nicht unsere Depots geben würde. An sieben Standorten im gesamten Stadtgebiet treffen sich wöchentlich Ernteteiler und Ernteteilerinnen, um gemeinsam Gemüse aus- und einzuladen, zu wiegen, zu verteilen, zu tauschen, zu fegen, zu wischen und aufzuräumen. Natürlich gehören auch hier Startschwierigkeiten dazu – die Form der Selbstverwaltung, wie wir sie in der Solawi erfahren, ist für die Meisten etwas völlig Neues. Alle Depots sind unterschiedlich organisiert und werden von den jeweiligen Gruppen gestaltet – das finden wir einfach schön!

​Und was läuft sonst so?

Ganz schön viel! Zum einen haben wir bereits des Öfteren unser „Forum“ abgehalten - der Ort, an dem sich Ernteteiler und Ernteteilerinnen, Vereinsmitglieder und Gärtner treffen, um über unsere Solawi, über Ideen, Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven zu sprechen. Im Forum kommen wir zusammen, um unsere Gemeinschaft auszubilden und zu stärken. Das ist jedes Mal aufs Neue spannend und wir freuen uns auf die kommenden Termine!

Ein besonderer Höhepunkt für alle Mitglieder war der „Tag der offenen Gartenpforte“ am Heilmannshof. Im Rahmen dieser Veranstaltung haben unsere Gärtner das ganze Wochenende Ackerführungen angeboten. Gut 50 Ernteteilerinnen und Ernteteiler freuten sich über tolle Eindrücke vom Betrieb, die von Ralf und Malte mit umfassenden Hintergrundinformationen zu den vielfältigen Kulturen und Arbeitsprozessen eingerahmt wurden.

Darüber hinaus haben wir einen Infoabend für alle Interessierten und vor allem die Menschen auf unserer Warteliste abgehalten – es ist uns einfach wichtig, mit den Leuten in Kontakt zu sein. Die Tatsache, dass sich so viele Menschen für solidarische Landwirtschaft interessieren und gerne teilnehmen möchten, gibt uns Antrieb und macht Mut!

Neben unserer Webseite sind wir übrigens auch auf Facebook zu erreichen. Hier melden wir uns regelmäßig(er) mit Neuigkeiten und Fotos von unserer Solawi sowie regionalen Veranstaltungshinweisen und Informationen rund um das Thema Solidarische Landwirtschaft. Schon über 150 Interessierte haben uns mit ihrem „gefällt mir“ unterstützt und wir freuen uns auch über Besuch, ein „gefällt mir“ oder das Teilen unserer Beiträge!