Wer wir sind

Über uns

Wir sind ein Verein aus Krefeld und Umgebung und haben uns im Januar 2017 gegründet. Im Winter 2018 sind wir mit 80 Ernteanteilen und einem ca. zwei Hektar großen Acker im Krefelder Norden gestartet. 2019 ist ein weiterer Erzeuger aus Schwalmtal dazugekommen, so dass der Umfang jetzt ca. 170 Ernteanteile Gemüse für mindestens 350 Personen beträgt.

Im Folgenden findet ihr Erklärungen zu allen wichtigen Punkten, vor allem die Solawi betreffend. Bei weiteren Fragen könnt ihr euch sehr gerne auch persönlich an uns wenden.

Solidarische Landwirtschaft

Das Konzept der solidarischen Landwirtschaft in Kürze (eine detaillierte Beschreibung findet ihr hier und hier):

Anstatt die landwirtschaftlichen Produkte über den Markt zu kaufen, gehen Erzeuger und Verbraucher für einen Zeitraum (ein Jahr) eine feste Beziehung ein. Die Verbraucher finanzieren als Gemeinschaft die gesamten Kosten des Hofes und erhalten im Gegenzug alle Erzeugnisse. Die Bauern bzw. Gemüsegärtner können so ohne finanziellen Druck arbeiten und die Verbraucher erhalten frische, lokale Produkte.

Betriebe, Sortiment und Qualität

Aktuell gibt es bei uns nur Gemüse und manchmal ein bisschen Obst. Eine Sortimentserweiterung ist geplant, hängt aber davon ab, ob wir weitere Erzeuger finden. Denkbar sind dauerhaft Obst, Eier, Milch, Milchprodukte, Getreide, Brot, Honig und Fleisch. Einen Beispiel-Gemüseplan könnt ihr euch hier ansehen.

Unser Gemüse wird von zwei Bioland-Betrieben in Krefeld und Schwalmtal angebaut: Die Kräuter- und Gemüsegärtnerei am Heilmannshof (Malte Wegner und Ralf Heindl) und der Obsthof Scholz-Döbelin (Herwig Scholz) in Schwalmtal. Die Betriebe sind wirtschaftliche selbstständig und kooperieren mit unserem Verein.

Ernteanteile

Als Ernteanteil wird eine wöchentliche Gemüseration bezeichnet. Die Menge variiert saisonalbedingt über das Jahr (im Sommer fällt der Ernteanteil größer aus als in den Wintermonaten). Als Faustformel reicht ein Ernteanteil für gut zwei Personen, wenn man häufig, aber nicht jeden Tag kocht. Es gibt auch die Möglichkeit einen halben, eineinhalb oder zwei Ernteanteile zu beziehen. Zurzeit können wir insgesamt 170 ganze Ernteanteile Gemüse bereitstellen.

Ernteteilnehmer*innen

Jede*r Verbraucher*in, die*der einen Ernteanteil für ein Jahr bezieht ist ein "Ernteteilnehmer*in" (oder bei uns auch gerne: Solawist*in).

Bezahlung und Verpflichtung der Ernteteilnehmer*innen

Die Gemeinschaft aller Ernteteilnehmer*innen finanziert für ein Wirtschaftsjahr (bei uns Februar bis Januar) über (monatlich) gleichbleibende Beiträge die gesamten Kosten der Erzeuger. Das genaue Prinzip wird hier erklärt. Das Geld wird (monatlich) per Bankeinzug eingezogen. Wichtig ist, dass sich Jede*r für ein Jahr verpflichtet mitzumachen. Das Ernterisiko tragen alle gemeinsam.

Höhe des monatlichen Beitrags und Bieterrunde

Aus den Gesamtkosten der Erzeugung geteilt durch die Anzahl der Ernteanteile und geteilt durch 12 Monate ergibt sich der durchschnittliche monatliche Betrag. Dieser liegt ca.(!) bei 94,00 Euro pro ganzem Ernteanteil. Das ist also der Betrag, der durchschnittlich von jedem bezahlt werden muss.

Ziel des solidarischen Landwirtschaftens ist es auch, gute und gesunde Lebensmittel allen zugänglich zu machen, fernab der finanziellen Möglichkeiten. Deswegen erfolgt die Finanzierung der Höfe häufig (und so auch bei uns in Krefeld) über sogenannte verdeckte Bieter- oder Finanzierungsrunden: Jede*r schreibt sein*ihr Gebot auf einen Zettel. In der Summe müssen alle Gebote für den Gesamtbetrag ausreichen. So können auch Menschen mitmachen, die nicht so viel Geld haben, wenn es andere gibt, die entsprechend mehr zahlen. Der Gemeinschaft ist nicht bekannt, wer wieviel bezahlt.

Kündigung während des Jahres

Einerseits widerspricht es dem Prinzip, da sich alle Ernteteilnehmer*innen für ein Jahr verpflichten, wenn jemand während des Jahres aussteigt. Andererseits kann es immer unvorhergesehene Ereignisse geben. In jedem Fall gilt, dass wir zu jeder Zeit angesprochen werden können und dann gemeinsam geeignete Lösungen finden.

Warteliste

Wir führen eine Warteliste sortiert nach Eingang der "Ernteteil-Registrierung". Durch die gute Resonanz sind wir aktuell voll belegt, so dass Jede*r bei Registrierung damit rechnen muss, zunächst auf die Warteliste gesetzt zu werden. Erfahrungen anderer Solawis zeigen allerdings, dass jährlich ca. 10% der Teilnehmer abspringen, so dass immer eine gute Chance besteht, im nächsten Jahr dabei zu sein. Zusätzlich gibt es die Option, im Falle eines früheren Aussteigens auch schon während eines bereits laufenden Solawi-Jahres einen Ernteanteil zu bekommen.

Abholung

Wir haben acht Depots im gesamten Krefelder Stadtgebiet und St. Tönis eingerichtet. Drei Depots betreiben wir selber (am Südbahnhof, in Bockum und am Heilmannshof), die anderen sind privat organisiert (Uerdingen, Oppum/Fischeln, Hüls, St. Tönis). Es besteht natürlich auch immer die Möglichkeit, dass sich Solawisten zusammentun und selber ein Depot einrichten. An diesen Depots holt dann Jede*r einmal wöchentlich seine Produkte ab.

Organisation

Unsere Erzeuger sind selbstständige Unternehmer, die eigenverantwortlich und ohne "Weisung" von unserer Seite die Produkte erzeugen. Wir, die Verbraucher*innen und Organisator*innen der Solawi, sind als Verein organisiert. Rechtlich gehen beide Seiten - Erzeuger und Verbraucher - einen Vertrag mit dem Verein ein. Der Verein zieht die Beiträge von den Verbrauchern ein und leitet diese in voller Höhe an die Erzeuger weiter. Über einen jährlichen Mitgliedsbeitrag und Spenden finanziert sich der Verein selbst.

Verein und Mitgliedschaft

Voraussetzung für jede*n Ernteteilnehmer*in ist die Mitgliedschaft im Verein. Es können aber auch alle anderen Menschen Mitglied werden, die uns unterstützen wollen. Auch eine Fördermitgliedschaft ist möglich. Informationen zu den Vereinsbeiträgen findet ihr in unserer Beitragsordnung.

Gremien

Die genaue Organisation ist in der Vereinssatzung (Download als PDF) und einer Selbstverwaltung-Ordnung (Download als PDF) festgelegt. Wir haben neben der Mitgliederversammlung drei Arbeitsgremien:

  1. Vorstand, zuständig für Recht, Finanzen und Außenkontakte
  2. Solawi-Rat, zuständig für alle Themen des Anbaus, der Verteilung und des Sortiments
  3. Forum, zuständig für Ideen- und Weiterentwicklung

Vorstand und Solawi-Rat werden von der Mitgliederversammlung gewählt, im Forum kann jede*r teilnehmen. Es findet einmal im Monat statt. Darüber hinaus gibt es mehrere Arbeitsgruppen (z.B. Kommunikation, Feste, Rezepte, Obst).

Mitarbeit und Zeitaufwand

Die Mitarbeit möglichst Vieler ist gewünscht und erforderlich. Allerdings besteht hierzu keine Verpflichtung: Die Mitarbeit ist freiwillig und ehrenamtlich. Persönlicher Einsatz auf dem Acker ist zunächst nicht geplant, könnte sich aber in der Praxis ergeben. Grundsätzlich ist es unser Ziel, in den nächsten Jahren eine Organisationsform zu entwickeln, in der jede*r Willige sich beteiligen und einbringen kann, die aber trotzdem effektiv arbeitet. Grundsätzliche Entscheidungen sollen auf breiter Basis möglichst im Konsens getroffen werden, tägliche Arbeits-Entscheidungen möglichst effektiv von einzelnen oder kleinen Gruppen.

Zukunft und Wachstum

Da die Nachfrage groß ist und wir an die Idee der Solidarischen Landwirtschaft glauben möchten wir gerne alle Menschen versorgen, die das wünschen. Wir suchen also weitere Erzeuger, nicht nur in der Sortimentstiefe, sondern auch um in der Breite mehr Menschen versorgen zu können. Wer gerne dabei sein möchte und nur auf der Warteliste steht, kann sich gerne in dem Prozess engagieren. Bitte wendet euch an uns. Wichtig bei ist uns hier allerdings, dass wir organisch und alle gemeinsam als Verein/Solawi wachsen.

Mitmachen

Wer gerne einen Ernteanteil beziehen möchten, registriert sich bitte über unser Formular. Wir laden dann zunächst zu einem unserer Infoabende ein, an dem wir alle Details besprechen und Fragen beantworten können. Wenn dann ein Ernteanteil frei wird, fragen wir noch mal nach, ob immer noch Interesse besteht. Erst dann wird eine verbindliche Teilnahme vereinbart und es erfolgt die Einladung zur nächsten Bieterrunde.

Infoveranstaltungen

Wir machen ca. zweimal im Jahr Infoveranstaltungen für Interessent*innen.

Infobrief

Wer einfach nur über unsere Aktivitäten informiert werden will, kann unseren Infobrief hier abonnieren.