23.04.2021

Das neue Erntejahr – Es läuft!

Woran merkt man, dass es eigentlich gut läuft in der Solawi? Das neue Erntejahr hat begonnen und es ist vergleichsweise so sanft angelaufen und mit deutlich weniger Stress als in den vergangenen Jahren. Das erklärt dann auch, warum so ein Beitrag wie dieser hier erst so spät erscheint.

Natürlich war vieles dieses Jahr anders. Die jährliche Finanzierungsrunde fand dieses Mal nicht erst anderthalb Wochen vor Start des Erntejahres in großer Runde mit 300 Teilnehmer*innen statt, sondern begann schon im Herbst 2020 und verlief digital über ein paar Wochen, in denen die Gebote abgegeben werden konnten. So konnten wir dann Ende November im Nachgang unserer – auch digital abgehaltenen – Mitgliederversammlung das Ergebnis verkünden: Das vierte Jahr in Folge auf unserer nunmehr fünften Finanzierungsrunde haben wir die benötigte Summe im ersten Durchgang zusammen bekommen. EINFACH TOLL!

Jedes Mal ist es unglaublich schön zu sehen, dass es genug Leute gibt, die einen höheren Beitrag als den Durchschnitt zur Solawi beitragen können, um auch all unseren Mitgliedern die Teilnahme zu ermöglichen, für die der Durchschnittsbetrag nicht so leicht zu stemmen ist.

Nach der Bieterrunde ging es erst einmal in den wohl verdienten Weihnachtsurlaub. Im Januar konnte dann der Solawi-Rat sogar noch eine Info-/Einführungsveranstaltung für alle neuen Solawistas anbieten, die früher so gar nicht in den engen Zeitraum zwischen Bieterrunde und neuem Erntejahr gepasst hätte.

In den Depots standen dann die Wechsel der Ernteteiler*innen an. Wenn Ernteteiler*innen die Solawi verlassen, ist organisatorisch meist gar nicht so viel zu machen, für Neu-Mitglieder hingegen steht normalerweise ein recht umfangreiches Einführungsprogramm auf dem Plan. Auch das musste dieses Jahr natürlich ganz anders ausfallen als bislang. Während in unseren kleineren Unterdepots ohnehin oft eine individuelle Einführung stattfand, so wurden in den großen Depots früher oft auch Depotführungen mit 20 Leuten gemacht, eine völlig undenkbare Situation während einer globalen Pandemie und Kontaktbeschränkungen.

So haben unsere ehrenamtlichen Depotleiter*innen viel Freizeit investiert, um individuelle Termine mit den Neuen zu machen, Videos im Depot zu drehen und zu schneiden und Telefonate zu führen. Euch allen möchten wir an dieser Stelle noch einmal herzlich danken!

Man könnte meinen, dass vieles aktuell so reibungslos funktioniert, weil sich nicht viel in unserer Solawi verändert und Dinge wie Finanzierungsrunde und Depoteinführungen zeitlich gestreckt und entzerrt wurden. Das wäre vermutlich eine gute Erklärung, wenn sich denn wirklich nichts verändert hätte. Doch die Solawi Krefeld hat einen recht großen Umbruch zum neuen Erntejahr zu verzeichnen gehabt. Er hatte es vor einem Jahr angekündigt und jetzt auch umgesetzt: unser Gärtner Ralf hat Ende Januar das letzte Mal Gemüse für die Solawi geerntet. Ohne Ralf wäre die Solawi 2018 nicht in ihr erstes Erntejahr gegangen und Malte hätte nicht die Gelegenheit gehabt, seinen landwirtschaftlichen Betrieb zu gründen und seinen Weg mit uns zu gehen. Natürlich hätten wir Ralf gerne in großer Runde verabschiedet, aber auch das musste leider in einem sehr kleinen Rahmen stattfinden. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben und so hoffen wir, mit Ralf noch eine kleine Abschiedsfeier nachholen zu können. Bis das stattfinden kann, bleibt uns nur zu sagen: Danke Ralf!

Aber auch unsere beiden verbliebenen Gärtner Herwig und Malte haben in den ersten beiden Monaten des Erntejahres schon einiges mit ihren Mitarbeiter*innen geleistet. Seit diesem Erntejahr haben die beiden ihre Logistik zusammengeworfen und so werden nun alle Depots mit Gemüse von beiden Äckern beliefert. Auch das lief so reibungslos, dass es selbst den langjährigen Ernteteiler*innen in den Depots nicht aufgefallen ist.

Während wir 2020 noch hauptsächlich damit beschäftigt waren, die Solawi funktionell am Laufen zu halten, so wir dieses Erntejahr auch dafür da sein, uns zu überlegen, wie wir wieder mehr Gemeinschaft erleben können. Denn das ist, was Solidarische Landwirtschaft ausmacht: gemeinschaftlich etwas großes Bewegen. Wir freuen uns darauf!