03.03.2020

Infos von unseren Äckern - aktueller Gärtnerbrief

Um unsere Solawisten über die aktuelle Situation auf unseren Äckern zu informieren, erhalten sie von unseren Gärtnereien regelmäßig Post.

Wir freuen uns immer sehr über die Gärtnerbriefe vom Heilmannshof und aus Schwaltmal und möchten mit Euch unseren aktuellen Brief von Herwig und Heike teilen. Wir danken unseren Gärtnern sehr, dass sie, neben all der Arbeitsbelastung auf den Feldern, sich die Zeit für die Gärtnerbriefe nehmen.

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Gärtnerbrief - Gärtnerei Schwalmtal

Orkan und unser Feldsalat

Das Orkantief Sabine hat uns leider einen Streich gespielt. Wir hatten schon im Januar mit unserem Folienhausbauer für März geplant, unsere beiden großen Folienhäuser mit neuer Folie einzudecken. Die alte Folie hatte schon viele Löcher und fing schon an, an verschiedenen Stellen aufzureißen. Keine Sorge, das war im Budget schon eingeplant. Dann sollte der Feldsalat schon geerntet sein und die ersten Bundmöhren wollten wir auch schon gesät haben. Doch dann kam uns der Orkan Sabine in die Quere. Leider stand noch erntereifer Feldsalat dort und wurde arg durch die flatternde Folie beschädigt, teilweise auch herausgerissen. Wir werden den verbliebenen Rest in den nächsten zwei bis vier Wochen noch ernten. Aber so schön wie unterm warmen Foliendach reift er nicht ab und das Ganze verzögert sich deutlich. Hinzu kommt, dass ihr ihn mehrfach waschen müsst. Unter Gemüsegärtnern heißt das: Er ist sandig, „nicht leicht von außen sandig, sondern stark von innen sandig“. Das bedeutet, zunächst alle kleinen Röschen auseinanderschneiden, denn der Sand steckt in den Blattachseln und dann waschen, waschen, waschen. Schmecken tut er gut, trotzdem knirscht es noch etwas zwischen den Zähnen. Den Asia-Salat konnten wir noch ernten.

Der Orkan Sabine hat kräftig zugelangt und leider vor allem auch dem Feldsalat kräftig zugesetzt.

Mal schauen, ob wir von dem Satz Eichblattsalat, den wir auch gerade erst gepflanzt hatten, noch etwas verwerten können. Dafür machen sich zwei andere Sätze Blatt-Salat in den kleinen Folientunneln schon ziemlich gut. Wir haben Blattsalate vom Typ Winterbutterkopf in den kleinen Folienhäusern stehen, Endivie und Batavia. Kann aber noch zwei bis drei Wochen dauern, kommt ganz aufs Wetter an. Die nächsten Sätze Salat sind auch schon ausgesät und gekeimt.

Spinat

Spinat gibt es in ca. zwei Wochen wieder und die nächsten Jungpflanzen warten schon aufs rauspflanzen. Der nächste Satz ist auch schon gesät. Spinat wollen wir sehr regelmäßig diesen Sommer über versuchen anzubauen. Es gibt eine neue Bio-Sorte, die ziemlich schossfest sein soll. Mal schauen ob es stimmt. Letztes Jahr war das Saatgut zu schnell ausverkauft.

Rettich und Radieschen

Schwarzen Rettich haben wir noch vom letzten Jahr reichlich. Dürfte aber in drei bis vier Wochen zu Ende gehen, da er dann anfängt zu schießen. Der erste Satz Radieschen ist ausgesät, wird aber sicherlich noch sechs bis sieben Wochen dauern.

Pilze

Das Kühlhaus wird jetzt langsam leer. Wir werden in vier bis fünf Wochen einen neuen Versuch mit Champignons starten und die Kühlzelle zum Kulturraum für Champignons umbauen.

Rote/Gelbe/Bunte Bete

Für ca. zweimal haben wir noch rote Bete im Lager, dann müssen wir wieder auf die nächste Ernte warten.

Schwarzwurzeln aus unserem Versuchsanbau

Einmal wird es noch Schwarzwurzeln geben. Dafür sollte es etwas trockener werden. 30cm tief im tropfnassen Boden zu wühlen tut dem Boden nicht besonders gut.

Zwiebeln/Lauch/Knoblauch

Ihr habt es an den Zwiebeln sicherlich schon gemerkt. Wir haben angefangen auf die Umfrage im Herbst zu reagieren. Im Schnitt lag die gewünschte Portionsgröße bei gut 700g je Woche. Daher haben wir die Lieferung auf 1,5kg alle zwei Wochen erhöht. Zurzeit sind es Übergrößen vom Biolandbetrieb Bolten aus Niederkrüchten, die wir sehr günstig zukaufen können. Die ersten Lauchzwiebeln sind schon gesät, sodass wir hoffentlich einen reibungslosen Übergang zu frischen Lauchzwiebeln hinbekommen.

Porree steht noch für die kommenden zwei bis drei Liefertermine alle zwei Wochen. Auf vielfachen Wunsch in der Befragung haben wir im Herbst Knoblauch im Folienhaus gesteckt, von dem wir in ein paar Wochen die ersten grün mit Laub ernten werden.

Kohl

Rot- und Weißkohl hatten wir so reichlich, das wir im Herbst einen Versuch mit Sauerkraut gestartet haben. Wir finden, es hat gut geklappt und die Rückmeldungen sind ermutigend.

Damit aber noch nicht genug mit Rot- und Weißkohl und Sauerkraut. Wir sind mit dem Bioland Betrieb Bolten in Niederkrüchten recht gut befreundet. Er hat noch einiges an Rotkohl und Weißkohl im Feld stehen, den wir für ganz kleines Geld zum selber Ernten haben können, bevor er eingearbeitet wird. Große schwere Köpfe, die eigentlich für die Verarbeitung gedacht waren. Aber der Vertrag war dank der sehr guten Ernte erfüllt und es blieb noch einiges bis heute im Feld stehen. Für den Frischmarkt sind die Köpfe einfach zu groß und selbst im Biobereich nicht zu vermarkten. Die Ware ist dank des fehlenden Frostes noch klasse auch wenn wir den Weißkohl erst noch gut putzen müssen. Aber wie heißt das so schön: Einem (fast) geschenktem Gaul …) In der kommenden Woche gibt es daher wieder Rot- und Weißkohl und wir werden mit ein paar Helfern noch mehr ernten können, um dann auch noch weiteres Sauerkraut, auch mit Rotkohl einschneiden zu können. Die Vorbereitungen laufen schon.

Ein bisschen Rosenkohl und einmal noch Grünkohl wird es auch noch im Frühjahr geben. Der erste Kohlrabi ist auch schon gesät.

Kartoffeln

Kartoffeln haben wir noch für etwa fünf bis sechs Wochen. Auch hier haben wir uns dank der Umfrage angepasst. Wir liefern nicht mehr alle zwei Wochen nur zwei kg aus, sondern drei kg. Das scheint uns näher am Bedarf für eine EA zu liegen als nur zwei kg. Unser versuchtes Ziel: Wir wollen möglichst nahe am tatsächlichen wöchentlichen Bedarf liegen, so dass ihr, solange unsere Ware ausreicht, möglichst keinen Zukaufbedarf mit den selbst produzierbaren Grundnahrungsmitteln Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren, Spinat, Kohl und Salat mehr habt. Wenn die Ware aus ist, ok. Aber zwischendurch immer wieder zukaufen zu müssen ist auch nicht so schön. Daher eher die Devise: so lange wie möglich volle Bedarfsdeckung und dann lieber eine etwas längere Pause.

Saure Gurken Zeit zwischen März und Juni

Wie jedes Frühjahr gehen die nährstoffreichen und satt machenden Gemüse mit viel Kohlenhydraten Ende März/Anfang April schon zu Neige und wir müssen und etwa sechs bis acht Wochen vor allem mit Blattgemüse und Salat zufriedengeben, es sei denn, wir haben im Herbst vorgesorgt und eingekocht. Wir versuchen uns so lange wie möglich mit Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren, notfalls mit Zukäufen aus Erlösen aus dem Jungpflanzengeschäft oder ein paar privaten Gemüseverkäufen über Wasser zu halten. Bei Möhren klappt das in diesem Winter nicht, da der Bio-Markt schon ausverkauft ist und/oder die Ware war vorbestellt.

Weiterhin wünschen guten Appetit Heike, Herwig und Mitarbeiter/innen!