30.07.2019

Was uns beschäftigt - Gemeinschaft

Wer kennt das nicht? Letztens im Depot:

Das abgewogene Gemüse stimmt nicht. Es ist zu wenig Kohlrabi da, dafür zu viel Spitzkohl. Laut Plan sollen noch drei weitere Ernteteiler*innen kommen. Fragen im Kopf: "Hat da Jemand nur vergessen seine Klammer zu setzen oder hat sich da etwa Jemand mehr genommen?! Hat der gar nicht an die anderen gedacht?! Vielleicht hat sich auch nur Jemand auf der Tafel verlesen? … Die leeren Kisten wurden auch nicht in die Wagen reingeräumt, die Laken fürs Gemüse sind staubtrocken und überhaupt liegen hier Gemüsereste auf dem Boden!"

Die Kommunikationskette via Telefon, E-Mail und WhatsApp wird gestartet. Nachrichten mit Informationen, Unmutsbekundungen und Aufmunterungen werden ausgetauscht. Der Fehler wird gefunden: Klammer vergessen! Puh, aufatmen! Am Ende wird noch einmal darauf hingewiesen, doch ein bisschen achtsamer zu sein, wenn man das Gemüse holt, ein bisschen mehr „da“ zu sein, auch mal nach links und rechts zu schauen. Es ist ja schließlich kein Supermarkt, wir bekommen keine Bio-Gemüsekiste. Wir sind Ernteteiler*innen, wir sind eine solidarische Gemeinschaft! Solidarität: super! Ja! Aber … was ist das eigentlich genau?

Hierzu gibt es ein Erklärvideo aus der ARD-Mediathek.

Gut. Das hilft schon mal weiter, ist aber doch sehr allgemein gehalten. Was bedeutet denn nun Solidarität für unsere Gemeinschaft? Wo fängt Solidarität an und hat Solidarität Grenzen?

Was Solidarische Landwirtschaft bedeutet, das ist soweit klar … oder zumindest stehts schonmal geschrieben. Aber geht da nicht noch mehr? Wollen wir nicht auch innerhalb unserer Gemeinschaft als Ernteteiler*innen solidarisch Handeln und die Solidarität leben?

Klingt logisch, klingt einfach. Ist es aber gar nicht. Denn wir müssen uns auch umzustellen. Sonst sind wir ja eher „Konsumenten“. „Verbraucher“. Wir arbeiten, verdienen Geld, gehen damit Einkaufen und bekommen dann genau für den bezahlten Betrag etwas zurück. Jetzt sollen wir etwas nicht nur für uns selbst, sondern auch für andere tun? Diese „Anderen“, die wir vielleicht noch gar nicht so genau kennen, die eben mit uns im Depot sind und auch nur ihr Gemüse abholen.

Aber wenn man so darüber nachdenkt, dann kann das Projekt "Solidarische Landwirtschaft" nur funktionieren, wenn sich Menschen über ihre persönlichen Interessen hinaus engagieren. Wenn sich alle einbringen, mitdenken und solidarisch handeln.

Aktuell sorgen bereits über 40 Ehrenamtliche (Vorstand, Rat, Forum, Depotleitungen und unsere AGs: Kommunikation, Rezepte, Feste, Obst) dafür, dass die Solawi Krefeld "läuft". Klingt viel, ist beeindruckend und freut uns. Doch das reicht noch nicht aus. Wir wollen wachsen und uns weiterentwickeln – damit steigen auch die Aufgaben und die Verantwortung. Die Arbeit überschreitet das Pensum, das für Ehrenamtlichkeit so im Allgemeinen vorgesehen ist. Natürlich gibt es auch mal Probleme, es ist auch mal turbulent oder trubelig. Aber wir sind alle Menschen, die für die Idee, für unser gemeinsames Projekt brennen und der Gemeinschaft etwas wiedergeben wollen um

  • gemeinsam eine bessere Zukunft für Alle zu gestalten!
  • den Anfang zu machen!
  • etwas anders zu machen!
  • ein besseres und gesünderes Leben zu schaffen!
  • die Natur zu erhalten!
  • …!

Auf unseren Festen hat man die Möglichkeit mit den "Anderen" auch nochmal in anderem Rahmen in Kontakt zu kommen, ohne Alltagsstress, ohne die Arbeit im Nacken und den Haushalt daheim. Zudem gibt es auch das Forum. Einmal monatlich sind alle Mitglieder eingeladen, um sich dort auszutauschen und Gespräche und Diskussionen zu aktuellen Themen zu führen. Dies ist die ideale Plattform, um sich aktuelle Informationen zu holen oder Fragen zu stellen. Fernab von Facebook oder der Gurkenpost, die monatlich im Maileingang eintrudelt. Einige unserer Ehrenamtlichen sind im Forum regelmäßig vertreten, aber bisher sind es nur wenige Ernteteiler*innen die auch tatsächlich kommen. Dabei ist das Forum, neben den Äckern, das Herz unserer Solawi, denn hier entsteht Gemeinschaft. Solidarität soll auch als Grundsatz für unsere Gemeinschaft festgelegt werden. Dazu brauchen wir ein Leitbild für unsere Solawi. Auch hier wird im Rahmen des Forums daran gearbeitet und ein solches Leitbild soll dort entwickeln werden. Aber dafür brauchen wir die Gemeinschaft, brauchen euch. Eben die, die es auch betrifft.

  • Wie soll unsere Solawi sein?
  • Wie wollen wir miteinander umgehen?
  • Was ist uns wichtig?
  • Wie wollen wir die Zukunft unsere Solawi gestalten?
  • All diesen Fragen und noch vielen mehr wollen wir gemeinsam auf den Grund gehen.

Wenn ihr daran mitarbeiten wollt, dann kommt ins Forum! Oder vielleicht wollt ihr eure Fähigkeiten auch gern in einer AG, als Depotleitung, dem Rat oder dem Vorstand einsetzen? Freiwillige vor!

Mach mit beim Rat.

Mach mit beim Vorstand.

Mach mit als Depotleitung.

Mach mit bei den AGs (Obst, Feste, Rezepte, Kommunikation). Oder hast du eine gute Idee und willst selber eine AG gründen?

Ihr seid herzlich Willkommen und eingeladen unsere Solawi mitzugestalten. Nur mit eurer Mithilfe hat die Solidarische Landwirtschaft in Krefeld eine Zukunft!